Freitag, 3. April 2015

Konzertbericht: Feuerschwanz in Osnabrück

Wie in letzter Zeit fast jedes Wochenende hat es mich auch am vergangenen Samstag wieder nach Osnabrück verschlagen. Dort machten an jenem Tag Feuerschwanz im Rahmen ihrer "Auf's Leben!" Tour in der Lagerhalle halt. Nachdem das gleichnamige neue Album durchaus gelungen ist und die Band dieses Jahr bedauerlicherweise nicht das MPS bespielen wird ein guter Grund, einmal vorbeizuschauen.

Los ging es jedoch erst einmal mit dem Support, den uns ebenfalls nicht unbekannten Freibeutern von Vroudenspil. Zu Beginn ihres Auftritts hatte man den Eindruck, dass viele der anwesenden Menschen die Band noch nicht kannten. Dennoch gelang es den Damen und Herren recht schnell, das Publikum auf ihre Seite zu bekommen und die Stimmung stieg von Lied zu Lied. Die Band - nicht wie gewohnt mit Kraken, sondern mit Flosse am Schlagzeug - bot einen schönen Querschnitt durch ihr bisheriges, immerhin schon drei Alben umfassendes Werk, wobei Songs wie "In der Halle des Dattelschnapskönigs" und "Reise nach Tortuga" nicht fehlen durften. Vroudenspil lieferten eine solide Liveshow und entließen das Publikum am Ende stimmungstechnisch perfekt für den weiteren Abend vorbereitet.

Nach der üblichen Umbaupause ging es dann weiter mit dem Hauptact des Abends, Feuerschwanz. Gespielt wurden an diesem Abend neben Liedern der neuen Platte wie "Blöde Frage, Saufgelage" und "Zuckerbrot und Peitsche" auch einige Klassiker wie "Hurra Hurra die Pest ist da" oder "Wir lieben Dudelsack". Und Feuerschwanz ließen sich auch wahrlich nicht lumpen, was ihre Show anging. Da wurde eine dracheneifömige Metmaschine aufgefahren, der Hauptmann hüllte sich in ein überlebensgroßes Ohr und Prinz Hodenherz stürmte als Druide verkleidet die Bühne. Auch eine tanzende Mieze durfte natürlich nicht fehlen. Auch das Publikum wurde stets eingebunden: So wurde eine Besucherin zur Jungfer, deren Aufgabe es war, dem Werben Hodis nicht nachzugeben und ein sehr glücklich wirkender junger Mann wurde seines Oberteils beraubt und stattdessen mit Matrosenmütze und Surfbrett ins Publikum zum Crowdsurfen zurückgeschickt. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Feuerschwanz ein Spektakel boten, das seinesgleichen noch sucht. 

Positiv aufgefallen an diesem Abend ist aber auch, dass die Band es schafft, auch ernste Momente in ihre Show zu integrieren - keine leichte Sache für eine Band mit dem Ruf, eine der Mittelalter-Party-Bands schlechthin zu sein. Mit "Auf Wiederseh'n" bewies die Band dies eindrücklich, als er das ruhige und melancholische Stück seiner verstorbenen Mutter widmete und das Publikum während des ganzen Stückes andächtig ohne Zwischenrufe lauschte - etwas, was heute ja durchaus keine Selbstverständlichkeit (mehr?) zu sein scheint.

Irgendwann neigte sich dann natürlich auch dieses schöne Konzert seinem Ende entgegen, wobei keiner leugnen kann, dass Feuerschwanz selbst den Abschied pompös zelebrierten. Die Band konnte mich an diesem Abend mal wieder restlos von ihren Qualitäten als Liveband überzeugen. Wer eine gute Show und eine gute Party sucht, ist hier definitiv an der richtigen Stelle. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

Hörprobe:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.