Samstag, 14. März 2015

Konzertbericht: Pirates Folk Night in Hameln

Hier ist sie also, die Fortsetzung unseres langen Tages in Hameln: Nach der schönen Zeit auf der Mystica Hamelon machten wir uns zu 21 Uhr auf den Weg zur Rattenfängerhalle. Nachdem noch schnell ein halber Liter Energydrink hinuntergespült wurde, ging es dann auch schon in die Halle und auf einen lauschigen Platz in die erste Reihe - ein Platz, den wir für die nächsten Stunden auch nicht aufgeben sollten.

Um 22 Uhr ging es dann los. Cultus Ferox eröffneten die Pirates Folk Night mit einem Konzert, das dermaßen knallte, dass die Assoziation "Folk" wohl die letzte war, die einem kam. War das Publikum zu Beginn noch recht übersichtlich, änderte sich das im Verlauf des Auftritts zum Glück noch. Cultus Ferox heizten den Leuten mit viel Dudelsack richtig ein und konnten das Publikum so auch sehr bald auf ihre Seite bringen, so dass alle fleißig mitgröhlten.
Für einiges an Aufsehen sorgte zum Ende hin dann noch ein kurzer Outfitwechsel von Feuerteufel, der bekleidet mit einer Schürze auf die Bühne kam und dem Publikum dann den Rücken zuwandte - um dabei zu offenbaren, dass er NUR mit dieser Schürze bekleidet war ^^

Nach Cultus Ferox ging es weiter mit den Bremern von Versengold. Diese präsentierten in Hameln zum ersten Mal ihr neues, erweitertes Konzert-Line-Up. In den vergangenen Jahren bestand die Band aus fünf Mitgliedern, nun standen jedoch sieben Männer auf der Bühne. Die Band konnte nun mit einem Drummer und einem Bassisten aufwarten - Rollen, die zuvor von Gitarrist Paule in Personalunion gemeistert wurden.
Obwohl man auch schon vorher nie das Gefühl gehabt hatte, dem Sound von Versengold würde live irgendetwas fehlen, konnte der neue Klang voll und ganz überzeugen. Alles klang nochmal eine Spur wuchtiger als zuvor.
Die Stimmung in der Halle war von Anfang an großartig und Versengold präsentierten eine Vielzahl ihrer gefeiertsten Songs, darunter "Wem? Uns!", "Drey Weyber" und natürlich "Ich und ein Fass voller Wein". Auch auf eine Ballade musste man mit "Vom Zauber des Wildfräuleins" zum Glück nicht verzichten, wobei das Publikum bewies, dass es auch in solchen ruhigen Momenten zuhören kann.

Es war sicher schon weit nach Mitternacht, als schließlich mit Ye Banished Privateers die dritte Band des Abends die Bühne enterte. Es war das erste Mal, dass ich die besetzungsstarke Gruppe auf einer Bühne erleben durfte, die tatsächlich nicht zu klein für sie war.
Was folgte, war ein wunderbares Konzert einer der großartigsten Live-Bands, die ich kenne. Wer hier die Beine stillhalten konnte und nicht das Bedürfnis verspürte, mitzusingen, der musste wohl tot sein.
Obwohl es an diesem Abend auf der Bühne leider kein Auspeitschen oder Zerschlagen von Flaschen über dem Kopf eines der Mitglieder gab, war die Show trotzdem unheimlich unterhaltsam. Bei so vielen Menschen auf der Bühne gibt es einfach immer etwas zu sehen, zumal irgendjemand von dieser Bande immer eine Idee hat (wie sich von der Bühne zu schleichen, um das Publikum von hinten zu erschrecken). Zum brüllen komisch war auch die Version von "Schwarzer Kater", von der es praktischerweise ein schönes Video gibt:


Als schließlich mit Knasterbart die letzte Band die Bühne betrat, hatte sich die Halle bedauerlicherweise schon wieder etwas geleert. Andererseits ist das vielleicht auch kein Wunder, muss es doch schon gegen halb drei Uhr morgens gewesen sein. Wer noch da war, feierte dafür umso heftiger mit, als die Herren Knasterbart ihren Gossenfolk präsentierte. So ein Knasterbart-Konzert macht eben zu jeder Tages-und Nachtzeit Spaß.
Auch hier wurden natürlich alle Hits wie das "Gossenabitur" oder die "Leckere Lotta" geboten und vom Publikum fleißig mitgesungen.
Als sich die Band schließlich am Ende ihres Sets verabschieden wollte, kam es noch zu einer lustigen Situation. Sänger Hotze wollte sich gerade von der Bühne verabschieden und vertröstete jene, die noch immer nicht genug hatten, mit den Worten, die Band werde gleich noch zur Taverne kommen und Freigetränke von den Fans einfordern. Als Reaktion darauf fühlte sich ein allen in der Szene wohlbekannter Mensch namens Gisi, der in der ersten Reihe stand, bemüßigt, prompt ein erstes Freigetränk zu schicken und warf seinen halbvollen Becher auf die Bühne. Die Band war zunächst verwirrt, woher das kam und die Security überfragt, was sie tun sollte. Als die Band Gisi entdeckte, war die Sache aber natürlich schnell geklärt. :D

So ging dann also die Pirates Folk Night zu Ende und wir machten uns auf den Weg zum Hamelner Banhof, wo um kurz nach fünf unser Zug kommen sollte. Gegen ein Uhr Mittags war ich dann schließlich zu Hause. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt seit mehr als 24 Stunden wach war, ging es mir ziemlich gut. Und für so einen großartigen Tag würde ich jederzeit wieder Nächte auf x-beliebigen Bahnhöfen durchmachen!

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