Mittwoch, 16. Januar 2013

Konzertkritik: Castlefest 2012

Am ersten Augustwochenende 2012 war es Zeit für meinen allerersten Besuch beim Castlefest - ein Moment, den ich schon lange herbeigesehnt hatte. Für die unter euch, die noch nie vom Castlefest gehört haben: Das muss sich ändern :D
Es handelt sich dabei um ein jährlich stattfindendes Musikfestival in Lisse, nahe Amsterdam - also in den Niederlanden. Jedoch ist es ein sehr besonderes Festival, das weitaus mehr als "nur" Musik zu bieten hat. Musikalisch finden sich viele Vertreter aus Folk und Mittelaltermusik (Pagan Folk ist hier ein gutes Stichwort - das Festival ist eng verknüft mit der niederländischen Band 'Omnia'), aber auch Worldmusic und experimentelle Sachen finden hier genug Raum und ein offenes Publikum. Insgesamt ist die Stimmung unter den Leuten sehr offen und freundlich, es wird viel getanz und es gibt unter den Besuchern viele schön kostimierte Menschen zu sehen. Wer sich darauf einlässt, kann hier wirklich in einer anderen Welt landen, bevölkert von den unterschiedlichsten Wesen :) Zum Festival gehört auch ein Ritual, nämlich die feierliche Verbrennung der Wicker-Figur, in diesem Jahr der WickerGaia, der die Besucher vorher persönliche Gegenstände, Speisen etc. geopfert haben. All diese Dinge machen das Castlefest in meinem Augen zu einem einzigartigen, ganz besonderem Festival und ich freue mich jetzt schon darauf, in 2013 dorthin zurückzukehren.
Doch was hat das alles jetzt mit dem Norden, also dem Thema dieses Blogs zu tun? Nun, unter den zahlreichen, internationalen Künstlern, die dort auftraten befanden sich auch einige aus dem hohen Norden, und um die soll es nun im Folgenden gehen. 

Eröffnet wurde der Reigen an nordischen Bands schon am Donnerstag beim Eröffnungskonzert mit den Norwegern von Wardruna. Leider konnte ich an diesem Tag selbst noch nicht anwesend sein, deswegen kann ich zu diesem Auftritt natürlich auch nichts sagen (nur so viel: Unter den Glücklichen, die da sein durfte, herrschte ziemliche Einigkeit, dass es genial war ;))
Wer sich jedoch lieber selbst ein Bild machen möchte, für den gibt es hier ein Video vom besagten Auftritt:


Am Samstag spielten dann die Dänen von Asynje auf. Asynje machen traditionellen skandinavischen Folk, gerne mit mittelalterlichen Elementen und Texten sowie unter Einsatz interessanter Instrumente. Gesungen wird auf Dänisch von Frontfrau Nanna. Das Ganze ist die meiste Zeit über sehr ruhig, ohne dabei aber langweilig zu werden. Und wie das Publikum an diesem Tag bewies, ist diese Art der Musik auch durchaus tanzbar und eignete sich richtig gut dafür, die vielleicht auch gerade erst auf dem Festival erworbenen Fertigkeiten im Balfolk (= Volkstümliche, Mittelalter-und Renaissance-Tänze, meist für größere Gruppen Tänzer in Reihen oder Kreisen) auszuprobieren :)

(Asynje)

Am Sonntag Nachmittag wurde es dann etwas experimenteller, als Euzen auf der großen Bühne auftraten. Die Musik von Euzen zu beschreiben ist nicht ganz einfach. Hier treffen die klassischen Instrumente von Bands aus unserer Zeit auf elektronische Elemente und den Gesang der charismatischen Sängerin Maria. Diese war in ihrem elfengleichen Kleid und durch ihre faszinierende Art sich auf der Bühne zu bewegen sowieso ständig im Mittelpunkt des Interesses und man hätte auch durchaus das ganze Konzert damit verbringen können, ihr zuzuschauen. Als dann auch noch bei einem Lied die wunderbare Beatrice Baumann die Bühne betrat, dürften wohl keine ästhetischen Wünsche mehr offen geblieben sein. Ihre Show mit Kontaktjonglage passte einfach perfekt zur Musik!

(Euzen)

Obwohl auch viele der anderen Künstler wunderbar waren, beende ich nun dieses Beitrag, da diese anderen Musiker eben leider nicht in den Rahmen passen, den ich mir in diesem Blog gesetzt habe. Ich hoffe trotzdem, dass der ein oder anderen neugierig geworden ist und sich die genannten Bands und vielleicht auch das Festival an sich einmal näher anschaut :)

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